Auf dem E5 die Alpen überqueren mit Fernsehmoderator Guido Cantz!

Fernsehmoderator Guido Cantz berichtet von seiner Alpenüberquerung!

Einmal zu Fuß über die Alpen wandern: TV-Moderator Gudio Cantz hat es getan. Er ist den Fernwanderweg-Klassiker E5 von Oberstdorf nach Meran gewandert. Da er die Berge liebt war es schon immer sein Traum, einmal im Leben die Alpen zu überqueren. Und nun hat der langjährige „Verstehen Sie Spaß!?“-Moderator es gewagt!

Guido Cantz bei seiner Alpenüberquerung.

Von Oberstdorf nach Meran ist er einmal über die Alpen gewandert!

Ihr möchtet wissen wie es sich anfühlt, in eine 8 Grad kalten Gumpe zu baden? Ihr seid auf der Suche nach Tipps und Tricks für seine Alpenüberquerung? Guido Cantz gibt die Antworten auf diese Fragen. Viel Spaß mit unserem ausführlichen jungwandern.de-Interview!

Einmal über die Alpen wandern: Guido Cantz im Interview!

Hi Guido! Wie bist du auf die Idee gekommen, die Alpen zu überqueren?

Hi jungwandern.de! Es war schon immer ein Traum von mir, mal zu Fuß über die Alpen zu gehen. Den entscheidenden Impuls habe ich durch die WDR-Produktion „Wunderschön“ bekommen und da habe ich auch den Fernwanderweg E5 kennengelernt. Ich finde die Berge faszinierend und liebe es mich dort aufzuhalten.

Diese „Wunderschön“-Folge haben wir auch bereits mehrfach gesehen. Wie lange warst du unterwegs? Mit wem warst du unterwegs?

Ich war mit meiner Familie und Freunden in einer Gruppe unterwegs. Insgesamt waren 15 Wanderer*innen, genauer gesagt… 9 Erwachsene und 6 Kinder, plus zwei Wanderführer. Wir haben für die Strecke von Oberstdorf nach Meran acht Tage gebraucht.

Die Alpen zu überqueren kostet sicherlich ein wenig Kraft, und man benötigt Ausdauer. Wie hast du dich auf die Alpenüberquerung vorbereitet? Wie fit sollte man deiner Meinung nach sein?

Am Anfang war die Alpenüberquerung es nur eine Idee – als wir dann aber gebucht hatten, waren wir fast jedes Wochenende unterwegs.

Das Training hier bei uns im Bergischen und im Rheinland war klasse, allerdings haben uns die Höhenmeter gefehlt. Eine gewisse Grundkondition sollte man für so eine Tour schon mitbringen. Aber die E5 ist zu schaffen!

Ihr seid mit einem Guide unterwegs gewesen. Welche Vorteile hat für dich eine geführte Überquerung der Alpen? In welchen Situationen hat sich die Erfahrung des Guides am meisten ausgezahlt?

Es war unsere erste Wanderung in dieser Art, daher stand für mich nie in Frage, die Tour nicht geführt machen. Die Vorteile eines erfahrenen Guides liegen auf der Hand. Er kann die Etappen besser einteilen, kennt das Gelände, die Gefahren und kann den Wanderern einige Tipps geben. Bei der Überquerung eines Schneefelds war die Erfahrung der Guides sehr viel wert.

Welche Situationen oder Passagen waren für dich am meisten herausfordernd? Gab es Situationen, in welchen du an deine Grenzen gekommen bist?

Beim Wandern nicht wirklich – allerdings bei der ersten Hüttenübernachtung im Dreifach-Stockbett 😉 An meine Grenzen bin ich allerhöchstens bei langen Abstiegen gekommen. Meine Kniearthrose sagt Danke! Die Passagen mit Seilsicherung waren für mich größte Herausforderung.

Keine Probleme mit der Höhenluft bei der Alpenüberquerung!

Hattest Du Probleme mit der Höhenluft? Inwiefern hast du gemerkt, dass die Luft zunehmend dünner wird, je höher es geht?

Nein, ich hatte keine Probleme mit der Luft. Wenn es steil wird, so ab 2.500 Metern, wird man etwas kurzatmiger. Was ich gelernt habe: wirklich langsam zu gehen.

Was war denn das Witzigste, und was war das Schönste, dass Dir passiert ist?

Wir waren unterhalb eines Wasserfalls bei acht Grad in einer Gumpe baden. Mann… War das kalt! Ein Highlight war auf der Anhalterhütte.

Obwohl die Hütte wegen eines Umbaus geschlossen war, haben uns Mitglieder des Alpenvereins mit Kaffee und Tee versorgt. Nochmal vielen Dank dafür!

Gab es auch etwas, wo du weniger von begeistert warst?

Ab und an das Wetter, aber eigentlich gab es nicht wirklich etwas, was mich gestört hat. Die Erfahrung zu Fuß über die Alpen gelaufen zu sein, überwiegt alles.

Im Internet kursieren die wildesten „Packlisten“ für eine Alpenüberquerung. Über welches Kleidungsstück warst du am Ende am glücklichsten, es mitgenommen zu haben, und warum?

Die Vielzahl der Kleidungsstücke haben mich glücklich gemacht. Alle Teile sind zum Einsatz gekommen. Von der Daunenjacke bis zur Regenjacke! Die beste Idee war einen kleinen Schirm mitzunehmen. Kann ich nur jedem empfehlen.

Das Thema Klimawandel ist ja allgegenwärtig. Inwiefern hast du während der Tour Eindrücke des Klimawandels gewinnen können?

Der Klimawandel war nicht wirklich greifbar. Vielleicht beim Abstieg vom Rettenbach Joch Ferner. Dort war der Gletscher abgedeckt!

Guido. Der letzte Tag, das Ziel vor Augen. Mit welchem Gefühl bist du am letzten Tag im „Ziel“ angekommen?

Äußerst glücklich und auch stolz, dass wir es als Gruppe geschafft haben. 3 Länder, 6 Täler und fast 7.000 Höhenmeter haben mich emotional werden lassen.

Welche Tipps kannst du den jungwandern.de-Leser geben, der ebenfalls mit dem Gedanken spielt, die Alpen zu überqueren?

Es war für mich und für meine Familie eine wahnsinnig tolle Erfahrung und ich kann es jedem nur empfehlen! Nicht überlegen – einfach machen!

Manch einer findet auf einer solchen Fernwanderung ja den Weg zu sich selbst, oder gewinnt der Tour anderweitig etwas ab. Welche Erkenntnisse hast du durch die Alpenüberquerung gewonnen?

Es wird nicht unsere letzte Wanderung dieser Art gewesen sein. Wandern ist nicht oldschool oder langweilig. So eine Tour ist für Körper und Geist eine besondere Erfahrung.

Wandern ist bei Jüngeren aktuell ja total angesagt. Was glaubst du, warum ist Wandern wieder sexy?

Weil man zum Wandern außer guten Schuhen nicht viel braucht. Durch Wandern kann man seine direkte Umgebung viel besser kennenlernen.

Klingt ja recht begeistert! Wohin geht die nächste Wanderung?

Wahrscheinlich von Meran an den Gardasee!

Guido, du hast gerade deine erste Biografie geschrieben. Wie kam es dazu?

„Bauchgefühl und Gottvertrauen“ ist bereits mein viertes Buch! Während des Lockdowns kam mir die Idee eine Biografie zum 50. Geburtstag zu schreiben.

Mein Bauch und der liebe Gott waren die ersten fünfzig Jahre sehr gute Ratgeber in meinem Leben… Welches weiß Gott nicht langweilig war!

–> Mehr Infos zum Buch „Bauchgefühl & Gottvertrauen!*

Vielen Dank für das tolle und ausführliche Interview an Guido Cantz. Alle Bilder sind privat und wurden uns für dieses Interview zur Verfügung gestellt. Fotos und Videos über seine Alpenüberquerung findet ihr auf seinen Facebook sowie Instagram–Seiten!

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