Mit Dominik Eulberg wandern: Der international bekannte Techno-DJ und Naturliebhaber im jungwandern.de-Interview!
Wandern und Techno-Musik: Wie passt das zusammen? Dominik Eulberg gehört zur Champions League der Elektro- und Techno-DJ`s. Ob internationale Festivals, angesagte Clubs, Boiler Room, Live-Stream-Plattform Cercle: Es gibt eigentlich nichts, wo er nicht vertreten ist. Als Ausgleich zu diesem exzessiven DJ-Leben geht er: wandern!
„Wandern und Techno?“ Dass findet er gar nicht so gegensätzlich, und sieht sogar viele Parallelen. Deswegen bietet der NABU-Botschafter den Ravern nach manchen Gigs sogar Führungen durch die Natur an. Wie er dazu gekommen ist, warum ihn mal ein Bussard auf einem Premiumwanderweg im Westerwald angegriffen, all das erzählt er uns im Interview.
Hi Dominik. Du bist ja nicht nur bekannt für deine Musik. Als studierter Biologe bist du ein bekennender Naturliebhaber. Warum ist Wandern wieder sexy?
Weil es das Normalste der Welt ist! Und nur eine Frage der Zeit war, wann die Verirrungen und Verschleierungen wieder verflogen sind, das es wieder sexy ist.
Was ist für dich das Spektakuläre am Wandern?
Das Spektakuläre am Wandern ist für mich dass wir unseren Körper und Sinne so benutzen, wozu sie geschaffen wurden. Der Körper ist darauf programmiert zu laufen. Die Augen und Ohren dazu da, visuelle Eindrücke, Gerüche und Düfte aufzunehmen.
Der Mensch ist ein Teil der Evolution. Wir wundern uns wie wenig es uns gut tut, den ganzen Tag in viereckigen Kisten zu hocken, mit viereckigen Kisten zu anderen viereckigen Kisten zu fahren um da in viereckige Kisten reinzusteigen.
Es ist ja auch nachgewiesen, dass drei Stunden Aufenthalt im Wald den Stresspegel um 50% reduzieren. Das kann kein Psychopharmaka der Welt. Wandern ist der einfachste, gesündeste und kostengünstigste Schlüssel zum Glück.
Wenn du einen Gig hast, verbindest du diesen mit dem Plan in die Natur zu gehen? Dass du dort auch wandern gehst? Oder sind das zwei ganz unterschiedliche Dinge für dich?
Selbstverständlich habe ich das auch häufiger gemacht, Gigs mit Wanderungen oder Erlebnissen in der Natur zu kombinieren. In Münster z.B. habe ich einen Auftritt mit dem Besuch der Rieselfelder Münster (Vogelschutzgebiet) verbunden. Ein El Dorado für Vögel. Oder bei Hockenheim die Wagbachniederungen. Das einzige Gebiet in Deutschland, in welchem Purpurreiher brüten.
Häufig verlose ich auch bei meinen Auftritten Führungen. Hier trete ich z.B. als Fledermausbotschafter der NABU auf. Oder ich mache eine Vogelstimmenwanderung oder botanische Führung. Als DJ ist man ja ein Vektor. Man kann die Leute wunderbar auch für andere Dinge sensibilisieren. Man vermittelt den Leuten etwas Lustvolles. Gerade wenn die Leute zuvor zu einem geraved haben finden die einen super cool. Und wenn du denen dann noch eine Führung anbietest, hören sie dir auch zu. Je nach Phänologie oder Tageszeit können die Raver dann eine Teilnahme gewinnen.
Klingt ungewöhnlich und interessant. Warum machst du so etwas? Was sind deine Beweggründe?
Die Leute, die Techno hören, sind i.d.R. nicht so sensibilisiert für diese Themen. Das ist aber extrem wichtig, weil die Wiesen, auf denen man noch nie war, die saftigsten sind. In meiner Funktion als Naturparkranger habe ich die Erfahrung gemacht, dass 80% der Teilnehmer einer Führung grauhaarig waren. Also nicht die Zukunft von morgen, freundlich ausgedrückt. Außerdem wussten die ohnehin schon alles, und waren schon sensibilisiert.
Und das Schöne an der Musik ist, dass ich die „Alten von morgen“ erreichen kann. Deswegen biete ich bei meinen Gigs solche Führungen und Wanderungen immer noch kostenlos an. Das ergibt am Ende auch für mich einen gewisse Sinnhaftigkeit, denn den ganzen Tag Champagner und „Bumm-Bumm“ hat auf Dauer keinen tieferen Sinn.
Du hast schon erwähnt, du hast als Naturparkranger gearbeitet.
Genau. Nach meinem Studium habe ich zweimal als Ranger gearbeitet. Zuerst im Nationalpark Müritz an der Mecklenburgischen Seenplatte. Das zweite Mal habe ich im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auf der Insel Wangerooge gearbeitet. Ich habe dort Führungen gegeben und war in der Öffentlichkeitsarbeit tätig.
Dann hast du mit dem Geben von Führungen eigentlich nie aufgehört?
Genau. Das Interessante ist ja: Ich wollte eigentlich nie Musiker werden. Hätte ich Musiker werden wolle, hätte ich Musik studiert. Ich kann übrigens nicht einmal Klavier spielen! Ich habe Ökologie und Naturschutz studiert, weil ich darin eine tiefere Sinnhaftigkeit gesehen habe. Eine Sinnhaftigkeit, in der ich aufgehen kann. Das ist für mich Naturschutz. Der Begriff „Naturschutz“ ist für mich auch totaler Schwachsinn, ein Euphemismus. Nicht wir müssen die Natur schützen, wir sägen ja selber auf dem Ast, auf dem wir sitzen.
Musik habe ich so nebenher gemacht. Doch dann wurde ich sehr schnell sehr erfolgreich, und habe auch entsprechende Auszeichnungen gewonnen. Da dachte ich mir, man muss ja immer mit dem Fluss gehen, „Pantha rei“, dem Fluss des Lebens folgen. Die Welt sehen ist zwar schön, aber ich wollte kein Teil einer Maschinerie werden. Man muss sich ja auch dessen bewusst sein, wie erfolgreich man sein möchte. Denn sonst ist man irgendwann Sklave des Erfolges.
Siehst du Parallelen in der Elektro-/Techno-Musik und im Wandern?
Natürlich. Was wir beim Techno zelebrieren ist ja so etwas wie der ewige Fluss, ewiges Kommen und Gehen. Jahreszeiten kommen und gehen, Tageszeiten kommen und gehen, „Panther rei“: alles fließt. Und diesen Fluss merke ich auch beim Wandern. Nach einiger Zeit kommt man in den transzendentalen Zustand. Wo einem bewusst wird wer man ist. Was man eigentlich möchte oder nicht möchte.
Da haben das Wandern und die Clubkultur doch sehr viele Parallelen. Denn beides hat so ein bisschen was von einer Katharsis, dem Reinigen der Seele. Eine Reinwaschung. Das blättert einem so richtig den Smog vom Körper ab. Es werden Poren frei und es wird einem wieder klar, worauf es eigentlich drauf ankommt. Das kann eine durchzechte Clubnacht, aber auch eine Wanderung sein.
Was sagst du zu den Kritikern des Wanderns oder auch der Techno-Musik, die behaupten „… das ist doch immer das gleiche, monoton und mir zu langweilig..“?
Solche Aussagen halte ich für sehr eindimensional. Zum einen da es das Gefühl erzeugt, dass diese Personen sich nicht richtig mit der Thematik beschäftigen bevor sie darüber urteilen. Zum anderen, da Wandern und Techno der natürlichen, repetitiven Dynamik des Lebensflusses folgen. Und was gibt es spannenderes als das Leben.
Ich bin Freund davon, auf diesem Fluss immer wie auf einem Schlauchboot zu treiben. Mit kleinen Handschlägen immer wieder den Verlauf zu beeinflussen, sodass es aber bekömmlich bleibt. Bekömmlichkeit ist biologische Effizienz. Das sind so ganz archaische Dinge, die wir immer wieder vergessen. Wenn wir wandern gehen, dann erweckt wieder das Tier im Menschen. Dann begreifen wir diese Dinge wieder auf einer ganz tiefen, unterbewussten Ebene.
Von daher ist Wandern für mich der großartigste Therapeut überhaupt.
Gerade in den letzten Jahren ist ja das Wandern auch bei jüngeren Menschen immer beliebter und populärer geworden. Wie stehst du dazu, dass immer mehr jüngere Menschen zunehmend die Natur aufsuchen?
Wie immer hat auch hier die Medaille zwei Seiten. Auf der eine Seite finde ich es ganz toll, dass immer mehr jüngere Menschen sich mehr auf das Basale konzentrieren. Dass das Thema eine Renaissance erfährt.
Dennoch bin ich ja nach wie vor ehrenamtlicher Naturschutzwart im Westerwald. Hier merke ich, dass der Druck auf die Naturschutzgebiete immer grösser wird. Es gibt kaum noch Respekt davor zurückzutreten, wenn da ein Schild „Naturschutzgebiet“ steht. Da wird auch über den Stacheldraht geklettert. Alkohol trinken, kiffen, laute Musik hören. Da fehlt mir bei vielen Leuten eine Sensibilisierung. „Mir doch egal ob hier seltene Vögel brüten, ich will meinen Spaß“. Das finde ich ein bisschen traurig, dass niemand mehr Versuche unternimmt, das Bild im Ganzen zu sehen.
Wie sind denn die Reaktionen der Personen, wenn du sie auf deren Fehlverhalten ansprichst?
Manche Menschen kennen mich, dann halten sie sich an meine Anweisungen oder Empfehlungen. Manche kennen mich auch nicht. Die möchten dann wissen wer ich bin und was ich zu sagen hätte. Das geht soweit, dass sie den sozialen Frieden bedrohen und mir auch schon körperliche Gewalt angedroht haben. Kurz gesagt: Sie wollen mir „..auf die Fresse hauen..“.
Wie bitte?
Mir wurden bisher 2-3 mal konkret Schläge angedroht. Eine Person meinte sie hätte mehr Rechte, weil sie dort wohnt. Einer wurde sogar gewalttätig. Die Leute fühlen sich durch mich bedroht.
Mittlerweile handhabe ich das ganz anders. Ich stelle mich schon gar nicht mehr als Naturschutzwart vor und weise die Leute daraufhin, dass sie dies und jenes nicht machen dürfen. Mittlerweile mache ich einen auf Kumpel und erzähle den Leuten, dass ich sie vor einer Straftat beschützen möchte. „Wildcamping ist eine Straftat, da kannst du mit einer Buße von bis zu 20.000 Euro belegt werden“. Dann packen die Leute ganz schnell ihre Sachen.
Du bist hauptsächlich im Westerwald unterwegs. Gibt es auch andere Regionen oder Gebiete, in denen du wanderst?
Ich bin schon immer auf die heimische Flora und Fauna fixiert gewesen. Und das auch ganz bewusst. Zum einen haben wir in Deutschland 247 Vogelarten und 33.000 Tierarten. Das ist eine Vielfalt wo ich sage, dass kann ich noch beherrschen. Weltweit gibt es so geschätzt 2 Millionen Tierarten, da hast du keine Schnitte mehr, die zu beherrschen.
Generell liebe ich meine Heimat, den Westerwald, und bin hier auch sehr verwurzelt. Dieses „Neu-Neu-Neu“ ist ja wie dieses „Höher-Schneller-Weiter“. Das kann schnell zu einer Sucht werden. Ich bin ein Freund des Purismus. Ich wohne hier an einem See. Tag für Tag kann ich die selbe Strecke um den See gehen und bin jedesmal total aus dem Häuschen. Jeden Tag gibt es ein Kommen und Gehen. Immer sind neue Tiere da, die Jahreszeiten ändern sich, gerade sind die Wintergäste (Tiere) da, jeden Tag sehe ich etwas Neues.
Wenn du wandern gehst: Suchst du dir bewusst vorab eine Tour aus, und fährst dann dort hin? Oder wie planst du deine Wanderungen?
Wenn ich wandern gehe, möchte ich wandern gehen. Dann möchte ich voll und ganz im Hier und Jetzt sein. Und nicht die ganze Zeit auf ein Display gucken oder mit Kopfhörern rumlaufen. Da möchte ich den Moment genießen und unterscheide zwischen beruflich und privat.
Ich bin Fan von den gut ausgeschilderten Qualitätswanderwegen. Die ganze Zeit mit einem GPS-System rumzulaufen ist nicht mein Fall. Das sind z.B. hier bei mir der Westerwaldsteig. Denn bin ich sogar schon zweimal komplett gegangen. Einmal von West nach Ost, und einmal von Ost nach West. Das wirkt tatsächlich komplett anders, wenn man den Weg nochmal entgegengesetzt wandert.
Kannst du überhaupt „einfach so wandern“ oder hast du immer im Hinterkopf, Tier- oder Naturgeräusche aufzunehmen, die dann anschliessend musikalisch verwertet werden?
Das ist ja so ein Ammenmärchen, dass ich die ganze Zeit Tiergeräusche aufnehme. Das mache ich ja gar nicht. Das habe ich früher nach der Unizeit gemacht, dass ich Vogelstimmen aufgenommen und in meiner Musik verarbeitet habe. Einfach aus zwei Gründen. Wenn du frisch von der Uni kommst, hast du kein Geld. Und weil ich kein Geld hatte für Synthesizer habe ich einfach Vogelstimmen eingebaut.
Zum zweiten habe ich aus ganz profaner Art und Weise meine zwei Leidenschaften, Musik und Natur, kombiniert. Aber wie bei Hermann Hesses „Stufen“ ist dann der Drops irgendwann auch mal gelutscht. Da hat mich das dann total gelangweilt.
Dominik: Wenn du wandern gehst, hast du da spezielle Gadgets bei dir? Oder hast du eine spezielle Angewohnheit oder Spleen beim Wandern?
Ja. Grundsätzlich versuche ich, so wenig wie möglich mitzunehmen. Puristisch. Ich trinke aus Bächen und esse auch vieles aus der Natur. In Survival-Trainings habe ich auch gelernt, z.B. Heuschrecken zu essen. Da sind die meisten dann erstmal erschrocken, wenn sie das sehen.
Was ich immer dabei haben muss ist ein Fernglas. Wenn ich Vögel entdecke, muss ich auch immer schauen, welcher Vogel das jetzt genau ist. Eine Klapplupe habe ich immer dabei weil ich damit Dinge erkenne, die ich sonst nicht erkenne. Ein Taschenmesser ist auch immer mit am Start.
Aber elektronische Gadgets hast du nicht dabei?
Ein Handy, klar für den Notfall. Falls ich mal auf dem Eis einbrechen sollte kann ich die Feuerwehr anrufen. Aber sonst ist es eigentlich ausgeschaltet und auf lautlos gestellt. Sonst glotzt man die ganze Zeit auf das Handy.
Also hörst du auch keine Musik beim Wandern?
Natürlich höre ich da keine Musik. Ich höre generell keine Musik! Da sind die Leute immer ganz entsetzt, wenn ich das erzähle. Also entweder ich mache Musik, oder es ist einfach Stille.
Hängt das vielleicht damit zusammen, dass du „Musik-machen“ als Arbeit ansiehst? Und wenn du damit aufhörst, sozusagen „Feierabend“ machst?
Ja, das ist ein Faktor. Aber das geht noch weiter. Ein anderer Faktor ist halt, dass ich als Kind gar keine Musik gehört habe. Das hat mich überhaupt nicht interessiert und fing erst im Alter von 13-14 Jahren an. Ich bin in der Natur am Waldrand groß geworden, und mein Vater war ja auch Naturforscher. Ich bin ganz bewusst ohne Medien, ohne Fernseher aufgewachsen.
Musiker fand ich immer sehr aufgesetzt und künstlich. Für mich war die Natur die Musik. Heuschrecken, Sounds in der Natur. Wenn du raus gehst in die Natur, ist ja überall Musik. Geräusche von Wind, Regen und Vögeln hast du ja immer draußen. Wenn ich draußen bin scanne ich permanent Geräusche um mich herum. Nach einer Wanderung kann ich dir eine genaue Auflistung der Vögel geben, die ich gehört habe.
Du berichtest oft darüber, dass du gerne deine eigenen und freien Entscheidungen triffst. Erlebst du diese Freiheit auch beim Wandern?
Total! Freiheit ist für mich das höchste Gut im Leben. Das Wichtigste. Was einen kaputt macht im Leben ist ja die „Unfreiheit“. Es gibt ja Leute die betreiben Extremsport, klettern einen Berg hoch, und empfinden dabei Lust. Andere wiederum MÜSSEN hochklettern, weil ein Raubtier hinter ihnen her ist. Beide machen exakt dasselbe. Der eine empfindet Lust, der andere macht das zum Überleben. Freiheit ist also ganz wichtig.
Das empfinde ich auch beim Wandern. Wandern gibt mir auch total viel Selbstbewusstsein und eine Zielstrebigkeit, mir selbst zu vertrauen. Ich bin hier, und möchte da hin. Also mache ich mir eine Route, und bin peng: irgendwann da.
Und genauso ist das im Leben. Ich habe irgendwelche Projekte und stelle mir die Frage: Wie mache ich das jetzt. Setze mir Zwischenziele in Etappen, und bin auch irgendwann fertig. Und durch das Wandern habe ich in meinem Leben ein größeres Selbstwertgefühl erhalten.
Gibt es ein besonderes Highlight, dass du auf einer Wanderung erlebt hast?
Ja, das war wirklich lustig. Das war auf dem Westerwaldsteig bei Flammersfeld. Ich bin den Berg runtergegangen, und habe in einem Baum einen Mäusebussard gesehen. Und habe festgestellt, „..der hat ja gar keine Scheu. Den kannst du ja total gut beobachten.“ Ich bin dann weitergegangen, und auf einmal zischt der direkt an meinem Kopf vorbei. Da habe ich mir noch gedacht „…der hat vielleicht eine Maus hinter mir entdeckt“.
Dann bin ich weiter gegangen, und auf einmal kam er von hinten auf mich zugeflogen, mit lautem Geschreie und gespreizten Krallen, und wollte mir voll ins Gesicht hacken. Da hab ich mir nur gedacht „Alter, was geht denn hier ab?“. Den Rucksack habe ich mir über den Kopf gehalten und bin, so schnell ich konnte, den Berg runter. Dabei hat der Bussard einen Angriff nach dem anderen auf mich gestartet.
Kaum war ich im Dorf, ließ er von mir ab, und flog wieder zurück. An einem Gartenzaun hat mich dann ein älterer Mann angesprochen. „Und, hat er Sie erwischt? Gestern hat er einem Kind hier die Stirn aufgehackt. Der musste dann ins Krankenhaus.“ Da hab ich nur gedacht: „Was?? Was geht denn hier ab?“. Ein Mäusebussard, der offenbar eine Verhaltensstörung hatte. Und wenn ihm bzw. seinem Nest jemand zu nah kam, hat er sich verteidigt. Das kann ja eigentlich nicht sein. An einem Qualitätswanderweg wie dem Westerwaldsteig greift ein Mäusebussard Wanderer an? Da kommen doch jeden Tag x-Leute vorbei. Diese Passage sollte man vielleicht mal sperren. Ich habe dann beim Westerwaldsteig mal angerufen und habe ihnen davon berichtet. Direkt danach wurde auch eine Umleitung eingerichtet.
Danach habe ich ein kurzzeitig so ein Trauma gehabt. Jedesmal wenn ich am Himmel einen Bussard gesehen habe hatte ich die Befürchtung, dass der gleich auf mich zufliegt. Das war schon krass.
Wenn du die Wahl hast: Lieber für den Rest des Lebens Natur und Wandern, oder Musik, Komponieren und Auflegen?
Schwierige Frage. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich Natur und Wandern nehmen. Es ist einfach nachhaltiger und gesünder sich in der Natur und der frischen Lust zu bewegen, als in stickigen und verrauchten Clubs rumzuhängen, und sich das Trommelfell zertrümmern zu lassen. Aktuell (Stand: März 2021) fehlt mir das jedoch in der Tat total. Zu Beginn der Coron-Pandemie war ich fast noch froh, nicht mehr auflegen zu müssen. Seit 1993 gab es eigentlich kein Wochenende, wo ich nicht irgendwo aufgelegt habe.
Mittlerweile muss man sagen, abgesehen vom finanziellen Verlust den man hat oder auch die gesamte Club- und Kulturszene, die jetzt zusammenbricht, vermisse ich es aktuell total mit Leuten Spaß zu haben und zu zelebrieren. Dieses Exzessive, das fehlt mir total.
Was hältst du von den Internet-Streams der DJ`s und Clubs während der Coronazeit?
Da kann ich gar nichts mit anfangen. Die Streams die ich gemacht habe, die waren aus Solidarität den Clubs gegenüber, weil sie dadurch Spendengelder generiert haben.
Das Geile beim Auflegen ist ja, dass da ein Feedback von den Leuten zurückkommt. Es herrscht eine gewisse Energie im Raum, die mir total viel gibt. Das fehlt natürlich, wenn ich alleine vor einer Kamera oder dem Computer auflege. Das macht mir keinen Spaß, es saugt mich nur aus. Wenn das die Zukunft des Auflegens ist, dann suche ich mir einen anderen Job.
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Einfach in die Kommentarleiste schreiben, was euch an der Natur fasziniert! Und bitte eure Email-Adresse zwecks Kontaktaufnahme zum Gewinner(-in) hinterlassen! Das Gewinnspiel startet am 06.01.2022 und endet am 30.01.2022 um 23.59 Uhr.
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Wir bedanken uns bei Dominik für das sehr ausführliche Interview! Mehr über Dominik erfahrt ihr über seine Homepage!
Weitere Prominente im jungwandern.de-Interview!
- Sportschau-Moderatorin Julia Scharf
- TV-Comedian Roberto Capitoni
- Regisseur Enno Seifried („Deutschland zu Fuß: 165 Tage und 3.442 km“)
Das faszinierende am Wandern ist für mich die Ruhe, die ich nur in der Natur finden kann. Abseits von allem urbanen.
Das tolle an der Natur ist, dass sie sich stets ändert. Egal zu welcher Jahreszeit, sie ist wunderbar. Alle Tiere haben gelernt damit umzugehen. Die Natur ist für mich die absolute Freiheit und das größte Glück das man haben kann! Ich liebe es draußen zu sein
Die Natur ist für mich Erholung, Freizit, Größe, frische Luft und frei-sein in einem. Die beste und günstigste Methode, um zur Ruhe zu kommen und den Bäumen und Tieren zuzuhören. Gerade durch das Leben in der Großstadt gehe ich regelmäßig in der Natur wandern.
Die Natur deckt ein so großes Farbspektrum ab und ist einfach faszinierend. Je genauer man hinschaut, desto mehr Dinge erkennt und sieht man. Außerdem kann ich mit vielen Aspekten aus der Natur wunderbar in meinen Physik Unterricht einbauen.
Die Mannigfaltigkeit und die Schönheit, die dabei entsteht! Am meisten bezaubern mich dabei die Vögel und die vielen Tag- und Nachtfalter!
Einfach alles: von der Biologie, Chemie, Physik der Natur zu ihrer Erfahrung durch die 5 Sinne beim Wandern oder Zelten